Buchcover

Zucker und die Suche nach der bitteren Wahrheit

Der australische Filmemacher Damon Gameau zeigt in seinem, schon 2014 veröffentlichten Dokumentarfilm „Voll verzuckert - That Sugar Film“, wie der Konsum von scheinbar gesunden Nahrungsmitteln mit verstecktem Zucker ihn in 60 Tagen krank gemacht hat. Seitdem hat sich an unserem allgemeinen Zuckerkonsum wenig geändert. Das Buch zum Film – „That Sugar Book“ - ist also noch immer empfehlenswert, denn es klärt auf über die Gefahren des Zuckers für unseren Körper und beschreibt einen Ausweg aus dem Zucker-Dilemma.

Damon Gameau ist wirklich „schwer verliebt“, als er sich entschliesst beim Verzehr von Gurken- und Grünkohlsmoothies, Quinoa-Salat und Joghurt mit frischen Beeren Begeisterung vorzutäuschen und so seine Liebe zu beweisen. Aber je länger seine Beziehung andauerte und je mehr er sich an diese neuen Nahrungsmittel gewöhnte, umso mehr stellte er fest, dass er sich körperlich und geistig viel wohler fühlte.

Er sonnte sich in den Komplimenten anderer über seine „glänzenden blauen Augen“ und seine „funkelnde Ausstrahlung“. Sollte es tatsächlich das Weglassen von Zucker sein, das ihn so viel gesünder machte? Als er dann den britischen Autoren David Gillespie im Radio über die Gefahren des Zuckers sprechen hörte, faßte er den Plan zu einem Experiment: 60 Tage lang täglich 40 Teelöffel Zucker essen. Und zwar ausschliesslich „versteckten“ Zucker aus vermeintlich gesunden Nahrungsmitteln – keine Softdrinks, keine Eiscreme, süsses Gebäck oder Schokolade.

Durch dieses Experiment ist eine Dokumentation entstanden über die Reise in eine Welt der Zuckersucht und Stoffwechsel-Achterbahnen. Und ein unterhaltsames, witzig gestaltetes Buch. Gameau zeigt auf, was die verschiedenen Zuckersorten in Körper und Psyche anrichten und wie die Nahrungsmittelindustrie immer wieder versucht, die tatsächlichen Gefahren zu verschleiern. Er beschreibt aber auch einen Weg, der aus diesem Schlamassel hinausführt und gibt Tipps für alle, die ihren Zuckerkonsum zurückschrauben und gesünder leben wollen. Leckere Rezepte mit frischen, gesunden Zutaten runden das Buch ab.

Auch wenn ihm von mancher Seite vorgeworfen wird, er hätte einen Film mit viel Klamauk produziert – schrill, knallbunt, social-media-tauglich und völlig unwissenschaftlich - erreicht Gameau mit Film und Buch doch ein sehr grosses Publikum. Er äußert sich laut und vernehmlich und versammelt die verstreuten Stimmen von kritischen Wissenschaftlern und Experten, so dass sie die allgemeine Aufmerksamkeit vielleicht doch noch aufrütteln. Das Unverständnis und die Kritiklosigkeit der Verbraucher gegenüber einem ständig steigenden Zuckerkonsum sind nämlich noch immer an der Tagesordnung; vor allem wenn es darum geht den Zuckerverbrauch von Kindern einzuschränken. Dabei tut man seinen Kindern mit Zucker wahrlich nichts Gutes. Wie Wissenschaftler bestätigen, erhöht er das Risiko für Diabetes, schwächt das Immunsystem, beschleunigt die Alterung, beeinträchtigt die Wahrnehmung, schädigt die Leber, etc. Und macht eventuell sogar süchtig. Mag der Film also dem einen oder anderen zu schrill sein, das Buch kann man jedem empfehlen, der sich unterhaltsam über die Auswirkungen des Zuckers informieren möchte und Inspirationen für eine gesündere Ernährung sucht.

DAVID GAMEAU - VOLL VERZUCKERT - THAT SUGAR BOOK. GRÄFE UND UNZER VERLAG, MÜNCHEN, 2015


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